Müller aus Leidenschaft und Tradition

In der Löffelmühle kurz vor Bergatreute dreht sich idyllisch das Mühlrad im rauschenden Bach. Mit viel Sinn fürs Handwerk werden hier Mischfuttermittel aus der Region für die Region hergestellt.

Martin Schrott ist Müller wie aus dem Bilderbuch: Bodenständig und traditionsbewusst betreibt der Familienmensch sein Handwerk mit Leidenschaft. Seit vielen Generationen  wird hier Korn gemahlen – früher mit Hilfe der Wasserkraft, heute mit modernster Technik.

Rinder, Kälber, Pferde, Hühner und Hasen genießen die Leckereien aus der Löffelmühle Bergatreute. Und ihre Halter wissen genau: Hier werden weitgehend regionale und genfreie Rohstoffe verarbeitet. Denn die Gesundheit der Tiere liegt dem Müllermeister am Herzen.

Michaela Schrott betreibt den kleinen Mühlenladen, in dem es vielerlei zu kaufen gibt: Verschiedene Mehlsorten, Nudeln, Öle, Müsli, Backzutaten und auch mach ausgefallene Getreideart. Die Schrotts verkaufen ihr Mischfutter im Umkreis von rund 100 km über Händler oder liefern es selbst aus. Viele Kunden kommen aber auch selbst zur Löffelmühle und holen ihre Säcke an der Rampe ab. „Da ist der Kontakt sehr persönlich“, so Martina Schrott. Und wer die Schrotts danach fragt, dem erzählen sie die lange Geschichte der Mühle, angefangen vom 14. Jahrhundert. Seit mindestens 13 Generationen ist sie nun in Familienbesitz und diesen Atem der Geschichte spürt der Besucher.

Geschichte der Löffelmühle

1300 wird in einer Zinsrodel des Klosters Weingarten eine Mühle (melendium) im Gebiet von Gambach erwähnt. Nach einer Urkunde des 13. Jahrhunderts gab es dort zwei Mühlen:

  • die „obere in Gambach“
  • die „untere Mühle“

 

Am Standort der „unteren Mühle“ steht vermutlich die heutige Löffelmühle.

Gambach wurde von den Welfen dem Kloster geschenkt, und hatte Ortsadel von 1278-1317 mit Wappen. Am 13 Juni 1090 dem Stiftungsbrief ausgestellt. Damit wurde Gambach altweingartisch und die Mühle zur Klostermühle. Sie gehört denn auch über Jahrhunderte zur Pfarrei Altdorf und erst seit 1810 zur Pfarrei Bergatreute.

  • 1549 wurde durch Basian Leffler, die untere Gambachmühle zur „Leffelmühlin“
  • 1693 – 1697 Nach der Kirchenbaurechnung lieferte der „Löffelmüller“ Mathias Löffler Materialzuschnitte für den Kirchenbau in Bergatreute
  • 1835 Über den Betrieb der Löffelmühle gibt das Gewerbekataster Aufschluss: Eine Mahlmühle mit 5 Gängen und eine Sägemühle, eine Ölmühle, eine Hanfreibe mit je 1 Gang.

Bau geschichte

Das Wohn- und Mühlengebäude wurde von Peter Schattmeier etwa 1800 gebaut

  • 1948 Erster großer Umbau, die Mühle wurde zum Hochbau
  • 1958 An den Hochbau wurde der Mittelbau angebaut
  • 1970 Lageranbau
  • 1975 Bau von Annahme und Turm
  • 1976 Neugestaltung des Ökonomiegebäudes und Einrichtung eines Schlachtraums
  • 1982 Bau der Silos
  • 1986 Weiherbau
  • 1988 Umsetzung und Restaurierung des Wasserrads
  • 2005 Restaurierung des Wasserrads